Das Locked-in-Sydrom - Krankheitsdefinition

Das klassische Locked-in-Syndrom bezeichnet den Zustand einer Lähmung aller vier Gliedmaßen (Tetraplegie) bei erhaltenem Bewusstsein. Ebenso besteht eine Lähmung des Sprechapparates (Dysarthrie) und der Atmung. Häufigste Ursache ist ein Stammhirninfarkt, hervorgerufen durch eine Thrombose der Arteria basilaris, der zentralen hirnversorgenden Arterie. Eine spontane Kommunikation ist im besten Fall nur über den Lidschlag möglich.

Die Krankheit ist vermutlich so alt wie die Menschheit, doch früher wurden Betroffene unter anderem als "scheintot" bezeichnet. Eine erste literarische Verarbeitung erfolgte in dem Roman von Alexandre Dumas père "Der Graf von Monte Christo" In der Gestalt des Monsieur Noitier de Villefort, weshalb das Krankheitsbild früher gelegentlich als Monte-Christo-Syndrom" bezeichnet wurde; auch die Bezeichnungen "Pseudokoma" und "ventrales Pons.Syndrom" wurden in der Literatur verwendet. Erst Plum und Posner prägten 1967 für diesen Zustand das Wort Locked-in-Syndrom (locked-in, engl. eingeschlossen).

Obwohl das Locked-in-Syndrom selbst klinisch eindeutig definiert ist, zeigen eine ganze Reihe von Erkrankungen ein fast identisches Erscheinungsbild (z. B. Muskelschwund [Amyotrophe Lateralsklerose] oder andere Muskelerkrankungen). Die häufigste Ursache ist ein Schlaganfall in Form eines Stammhirninfarktes, wie er zum Beispiel durch eine Basilaristhrombose hervorgerufen wird.

Das Locked-in-Syndrom nach einem Schlaganfall beschreibt eine extreme Grenzsituation des Lebens, ist aber für viele Betroffene nur ein Durchgangsstadium. Über eine Remission der Symptome und eine damit einhergehende Verbesserung des Zustandes wird regelmäßig und konstant berichtet, eine systematische Untersuchung der Rehabilitationserfolge fehlt jedoch bislang.


Der Verein LIS e.V. setzt sich daher dafür ein, dass, entgegen häufig vertretener Meinungen, eine möglichst frühe und intensive Rehabilitation und Therapie der Betroffenen erfolgt, die sich in vielen Fällen als außerordentlich erfolgreich erwiesen hat.